madhavananda

Paramhans Swami Madhavananda verbrachte seine Zeit hauptsächlich in seinen Ashrams in Jaipur und Nipal (Rajasthan, Indien), unternahm aber auch viele Reisen zu seinen Schülern in Indien und Europa. Paramhans Swami Madhavananda wurde sowohl in Indien als auch in Europa großer Respekt entgegengebracht, und er erhielt zahlreiche spirituelle Titel, darunter den des Hindu Dharma Samrat, was den „Verkörperer des Sat Sanatan Dharma“ bedeutet, der ewig herrschenden „Religion“, die über allen „Konfessionen“ steht und die alle Lebewesen vereint und verbindet.

Mehr als zwanzig Jahre lebte Paramhans Swāmī Madhavānanda an der Seite Mahāprabhujīs und zeichnete dessen Satsangs und Bhajans auf. Ihm ist es zu verdanken, dass Mahāprabhujīs wunderschöne Lieder und erleuchtete Worte erhalten geblieben sind. Er ist auch der Verfasser der Lebensgeschichte von Srī Mahāprābhujī und Srī Devpurijī, die unter dem Titel »Lila Amrit« erschienen ist.

Paramhans Swāmī Madhavānanda gründete mehrere Ashrams in Rajasthan und Gujarat, die auch heute noch spirituelle Zentren sind und von Schülern aus dem In- und Ausland besucht werden. In dem Buch »Lila Amrit« beschreibt er die Funktion eines Ashram und eines Swami.

Der Ashram eines Swami ist eine Art Klinik. Der Swami ist der Arzt, der an diesem Ort die Krankheiten aus Leidenschaft, Zorn, Habsucht, Gier, Hass, Eifersucht, Sorgen und Komplexen behandelt.

Der Ashram ist eine Schule des Geistes, der Swami der Lehrer. Er lehrt menschliches Dharma, geistige Erkenntnis und Wissen über das Selbst.

Der Ashram ist ein geistiger Gerichtshof, und der Swami der Richter. Er richtet über Wahrheit und Unwahrheit im Leben jener, die zu ihm kommen. Er durchschaut die Gesetze des Karma und weist den Weg, wie man dem Gefängnis von Tod und Wiedergeburt entrinnen kann.

Der Ashram ist kein gewöhnlicher Ort. Er ist ein Zentrum geistiger Befreiung.

Es ist ein Irrtum, wenn die meisten Menschen die Wissenschaft der Spiritualität geringer schätzen als medizinische Leistungen oder technische Errungenschaften, ist sie doch in Wirklichkeit weitaus bedeutsamer. Der geistige Arzt öffnet das innere Auge, damit es Gott erblicke. Er öffnet die inneren Ohren, die Gottes Stimme hören können. Er verleiht dem Glauben starke Arme und Beine, auf dass er den Gipfel des höchsten Bewusstseins zu erklimmen vermag. Er heilt viele Krankheiten der Seele - manchmal auch des Körpers - die kein anderer heilen kann. Der Ingenieur des Geistes ebnet die Straße, die das Individuum mit dem Kosmischen Selbst verbindet. Er errichtet die Brücke der Wahrheit über den breiten Fluss der Unwissenheit. Mit seinen inspirierenden Worten kann er den Geist des Menschen erheben und zu Gott fliegen lassen. Mit seinen geistigen Kräften kann er Vergan­genheit, Gegenwart und Zukunft in Einem sehen und an jeden Punkt des Universums gelangen.

Durch die Gnade und göttliche Barmherzigkeit seines Meisters inspiriert, versuchte Paramhans Swāmī Madhavānandajī, wo immer er konnte, den Menschen zu helfen. Er engagierte sich auch in sozialer Hinsicht, für die Bewahrung der ethischen Werte der vedischen Kultur und der Religion (Sanātana Dharma). In ganz Indien verbreitete er das Licht von Mahāprabhujīs Botschaft und wirkte in Gebet und Meditation für das Wohl der ganzen Welt.

"Holy Guruji" ging ins Mahasamadhi am 31. Oktober 2003.